Maharishi Mahesh Yogi – Geschäftsmann oder Meditierender?
Kurzbiographie des Gründers der Transzendentalen Meditation.
Wer sich näher mit Meditation beschäftigt, kommt nicht an der Transzententalen Meditation vorbei. Diese wurde von Maharishi Mahesh Yogi ins Leben gerufen. Doch es ist gar nicht so einfach, sich als ein Außenstehender ein objektives Bild von Sinn und Bedeutung dieser Art von Meditation zu machen. Die TM-Institute selbst geben nämlich keine näheren Erläuterungen dazu ab. Sie verlangen stattdessen den Besuch eines 7-gliedrigen Einführungskurses zum Preis von 1.200.- €.
Der Dokumentarfilm „David wants to fly“ aus dem Jahr 2010 von David Sieveking veranschaulicht einige der vielfältigen Aspekte, die mit der gesamten Bewegung der Transzendentalen Meditation verknüpft sind. Leider bleibt er nicht frei von der „Sektenidee“, die ohnehin nie einem Phänomen gerecht werden kann. Wenn einmal das Prädikat „Sekte“ über eine Person oder eine Bewegung geschüttet wird, ist eine objektive Blickrichtung nicht mehr möglich. „Sekte“ dürfte wohl das derzeit am meisten mit kollektiven Projektionen aufgeladene Wort im deutschsprachigen Raum sein. Für indische Verhältnisse ist es ein völlig normales Phänomen, dass ein Guru oder Meister eine neu geformte Lehre verkündet und dass er sich dennoch mit seinem Gedankengut in einer bestimmten Linie befindet.
Eine vornehme Herkunft
Maharishi Mahesh Yogi wurde (vermutlich) am 12. Januar 1918 im Bundesland Madhya Pradesh in der Mitte Indiens geboren, sein Geburtsname war (vermutlich) Mahesh Prasad Varma. Seine Familie entstammte der sogenannten Schreiber-Kaste. Neben den Kriegern und den Priestern stellt die Schreiber-Kaste einen hohen Rang dar, aus der viele Personen hervorgingen, die später öffentliche Ämter besetzt haben. Mahesh studierte zunächst Mathematik und Physik an der Universität in Allahabad und machte dort seinen Abschluss.
Ab 1941 wurde er persönlicher Sekretär – also Schreiber – von Swami Brahmananda Saraswati (Guru Dev), dem spirituellen Leiter des Klosters Jyotir Math im Himalaya. Dieser erneuerte das Kloster in religiöser und wirtschaftlicher Hinsicht, nachdem es 150 Jahre ohne einen solchen Leiter gewesen war. Wie dessen Nachfolger später über Mahesh im Interview mitteilte, „gingen ihn Meditation und Mantra nichts an“, da er nicht der Priester-Kaste angehörte. Er ist also vermutlich nicht in tiefere Ebenen der Meditation eingeweiht worden. Interessant ist aber der Umstand, dass der von ihm später so benannte Guru Dev gegen Ende seines Lebens an Mahesh den Auftrag gegeben hat, zu reisen und die Meditation den Massen zu unterrichten. Diesem Auftrag hat er jedenfalls im weiteren Verlauf seines Lebens gebührend entsprochen.
Ein globales Denken
Maharishi Mahesh Yogi, wie er sich selbst ab dem Zeitpunkt seines öffentlichen Auftretens nannte, hat sicherlich einen sehr großen Beitrag dazu geleistet, dass die Meditation als spirituelle Praktik in der ganzen Welt populär geworden ist. Auf dem Foto ist er mit den Beatles zu sehen. Zwei Jahre nach dem Tod von Guru Dev, im Jahr 1955 begann er zunächst in Indien mit öffentlichen Vorträgen aufzutreten. Als er sich 1958 auf die erste von fünf Weltreisen begab, „hatte er nur eine Sache im Kopf, nämlich etwas zu wissen, das für jeden Menschen von Nutzen ist.“ Von 1958 bis 1968 schließlich präsentierte er die Idee der Transzendentalen Meditation in Vorträgen praktisch auf der ganzen Welt. Diese Meditationstechnik besteht in der 20-minütigen Wiederholung eines Sanskrit-mantra in Gedanken. Dies praktiziert man konsequent 2x täglich. Das mantra wird so eingeführt, dass es keine tiefere Bedeutung habe, sondern als Gefährt diene, auf dessen Klang sich der Meditierende in die tieferen Schichten seines Bewusstseins bewegen könne, dort wo die innerste kreative Natur des Menschen bestehe.
In der Folge begann er, sich in der Schweiz anzusiedeln und Lehrer auszubilden. Seine Idee, dass die Transzendentale Meditation für die ganze Welt von Nutzen sei, mündete in die Entwicklung eines Weltplanes, den er 1972 öffentlich verkündete. Diese Idee verfolgte er zielstrebig in seinem weiteren Lebensgang und rief dazu verschiedenste Organisationen ins Leben: 1974 die Maharishi International University, 1982 in Indien die Maharishi Ved Vigyan Vishwa Vidyapeetham, wo die traditionelle Rezitation der Sanskrit-Veden unterrichtet wurde, 1992 die Natural Law Party, eine politische Partei, 2000 die Global Country of World Peace, eine Art selbsternannte Weltfriedensregierung, außerdem gab es die Maharishi Global Financial Research Foundation und noch andere Einrichtungen. Er versprach der westlichen zivilisierten Welt, dass mit der Meditation „der Himmel auf Erden“ möglich werden würde und dass die Nationen, wo sich sehr viele fortgeschrittene Meditierende befänden, „unbesiegbar“ werden würden.
Yogisches Fliegen für fortgeschrittene Meditierende
Eine Spezialität innerhalb dieser vielen Aktivitäten ist die Förderung des sogenannten „Yogischen Fliegens“. Das Phänomen der Levitation des Körpers ist zwar nicht wissenschaftlich bestätigt, aber es ist in der Geschichte bekannt als eine Fähigkeit (siddhi), die große Asketen und Heilige hervorbringen können. So gibt es beispielsweise Berichte über Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz, dass sich ihre Körper während einer Begegnung vom Boden abhoben. Und eben auch von indischen Asketen gibt es ähnliche Berichte. Es scheint, dass durch die tiefe Meditation ein Zustand erreicht werden kann, wo die Schwerkraft den Körper nicht mehr ergreift. Maharishi Mahesh Yogi hat nun im Jahr 1977 das sogenannte Sidhi-Programm für fortgeschrittene Meditierende aufgelegt, wo unter anderem das Yogische Fliegen gelernt werden soll. In Realität hat dieses Fliegen niemand bisher erlernt, wohl aber Momente, wo der Körper für einen Moment wie einen Sprung in die Luft macht, siehe Fotos.
Dahinter steht die Idee, dass fortgeschrittene Meditierende einen Einfluss auf das kollektive Unbewusste in ihrem Umfeld ausüben. Dr. Bevan Morris berichtet in seinem Vorwort zu dem Buch „Die Wissenschaft vom Sein und die Kunst des Lebens“, dass laut einer wissenschaftlichen Studie sich die Lebensqualität einer Statt deutlich verbessere, wenn ein Prozent der Bevölkerung regelmäßig meditiere. Dieses Phänomen wird Maharishi-Effekt genannt. Maharishi Mahesh Yogi erweiterte diese Beobachtung dahingehend, dass, wenn es sich bei diesen Meditierenden um Personen handle, die die Kapazität des Yogischen Fliegens besitzen würden, es nur noch die Quadratwurzel von 1% der Weltbevölkerung brauchen würde, um über das Meditieren zum dauerhaften Weltfrieden beizutragen, das wären rechnerisch 7000 Personen. Gegenüber einem seiner amerikanischen Sponsoren hat er sich allerdings ehrlicherweise geäußert: „Ich habe keine Ahnung, ob das funktioniert.“
So absurd sich diese Ideen über das Yogische Fliegen auch anhören, ist doch ein Gedanke bei dem Ganzen hervorzuheben, nämlich dass eine fortgeschrittene Meditationspraxis auch anderen zugute kommen soll. Dieser soziale Aspekt bewahrt eventuell die Meditierenden vor einer zu großen Isolierung oder Eigenbezogenheit, die auf Dauer mit einer Form der Meditationspraxis, wo man sich sehr nach innen zentriert, leicht gegeben ist.
Der marktwirtschaftliche Nutzen der vedischen Tradition
Das oben erwähnte Buch „Die Wissenschaft vom Sein und die Kunst des Lebens“ erschien 1963 und enthält die Grundideen von Maharishi Mahesh Yogi, wie alle Lebensbereiche eine Verbesserung durch die Praxis der Meditation erhalten können. Ein weiteres Buch erschien neben anderen kürzeren Werken als Neuinterpretation der ersten sechs Kapitel der Bhagavadgita im Jahr 1990. Dass Maharishi Mahesh Yogi aber das vedische Schrifttum „neu geordnet“ habe, wie es vom TM-Institut angegeben wird, ist angesichts des Umfangs und der Tiefgründigkeit dieser Schriften wohl mehr als übertrieben.
Überhaupt gab es Kritik an ihm besonders von Seiten indischer Gelehrter, die ihm eine Verflachung und quasi einen Ausverkauf der traditionellen Lehren vorwarfen. Dies dürfte wohl auch die zentrale Frage angesichts seines Lebenslaufes sein: hat es einen Wert, wenn die Meditation ganz aus dem Prozess einer spirituellen Gottsuche herausgeschält wird und ausschließlich für das irdische Dasein nutzbar gemacht wird? Die Idee eines „Himmels auf Erden“ ist eine westliche, dem Materialismus entspringende Vorstellung. Dem traditionellen indischen Empfinden entspricht es viel mehr, das irdische Dasein als Vorbereitungsstufe zu der wesentlich bedeutungsvolleren Phase, die die Seele in der kosmischen Welt verbringt, anzusehen. Wenn also Maharishi Mahesh Yogi so erfolgreich mit seinem Programm war, dann könnte das auch mit daran liegen, dass sein Angebot genau dem Bedürfnis des Strebens nach irdischem Glübk entsprochen hat.
Die offene Frage nach der Authentizität
Die vielen Projekte zur Installierung des Weltfriedens sind trotz großen finanziellen Aufwands bisher nur Fragmente geblieben. Für mich stellt sich überhaupt die Frage nach der Authentizität von Maharishi Mahesh Yogi. Ähnlich wie Eckhart Tolle verkündet er die weisen Lehren des Orients, die seit Tausenden von Jahren Bestand haben. Ich bezweifle aber, dass er selbst in all diese Bewusstseinszustände vom Transzententalen Bewusstsein über das Kosmische Bewusstsein zum Gottbewusstsein und schließlich zum Einheitsbewusstsein vorgedrungen ist. Die Idee, dass der Weltfrieden über eine Methode, Transzendentale Meditation + Yogisches Fliegen + Rezitation der Veden, hergestellt werden könne, übersieht meiner Meinung nach die wesentliche Bedeutung der Freiheit des einzelnen Individuums. Auch der Umstand, dass David Sieveking mit der Rezitation eines neutralen deutschen Wortes positivere Hirnströme erzielt hat als mit dem Sanskrit-mantra, weist in diese Richtung, dass die Transzendentale Meditation lediglich eine Methode unter vielen ist und es letztlich vom einzelnen Praktizierenden abhängt, welche Ziele er mit der Meditation verfolgt.
In meinen Augen bleibt der Maharishi deshalb doch eher ein guter Geschäftsmann, der sein Produkt der Meditation ordentlich an den Mann gebracht hat – und der sich von „a little tax problem with indish authorities“ nicht aus der Ruhe bringen lässt. Denn nachdem er mehrfach Schwierigkeiten mit den indischen Steuerbehörden bekommen hatte, hatte er 1988 entschieden, aus Gründen der Steuerflucht sich in Holland niederzulassen. Auf dem Foto ist seine holländische Residenz zu sehen, die nach den Kriterien des Ayurveda komplett aus Holzverbindungen erstellt wurde, die frei von Nägeln sind. Er zeigte sich von da an nicht mehr oft in der Öffentlichkeit und verstarb am 5. Februar 2008 als 90-jähriger friedlich im Schlaf. Sein Leichnam wurde nach Indien überführt, wo er die Ehren eines Staatsbegräbnisses erhielt.
Quellen und weitere Informationen:
Englisches Wikipedia, Film „David wants to fly“, Offizielle Webseite der österreichischen TM-Gesellschaft, GMDO-Austria-Institut für ganzheitliche Bewusstseinsentfaltung, Webseite der Freien Transzendentalen Meditation
Guten Tag, grüß Gott,
Zufälligerweise habe ich „TM“ kennengelernt, die TM-Scene und den Umgang gewisser Sektenbeauftragter sowie der deutschen Bundesregierung mit „TM“ und der „TM-Scene“.
Dabei habe ich mir eine objektive Haltung bewahrt.(siehe auch meine 2 homepages.)
Paul Mason, eine Journalist – der auch mal TM-Lehrer wurde – hat viel infos zusammengetragen und auch „Kritisches“ nicht verschwiegen; er schrieb eine Biografie über Mr. Mahesh, die es auch auf Deutsch gibt.
Ansonsten ist es wie Kardinal Josef Ratzinger bzgl „katholischem Christsein“ sagt: Dies und das gehört eben zu einem „Katholischer-Christ-Sein“ dazu; wer das so nicht haben will, nunja, man muß ja kein Christ sein.
So ist es auch mit „TM“. Man muß es ja nicht machen.
ich wurde allerdings von einem staatlichen Lehrer so lange drangsaliert bis ich als „Minderjähriger“ ins TM-Center ging und sagte, daß ich es wegen der Schule nun auch noch lernen müßte, um offene Fragen klären zu können. Ein TM-Lehrer nutzte die Gelegenheit und initiierte mich entgegen des klaren Neins meiner Eltern und ohne daß ich Ihm irgendeinen Schrieb gegeben gehabt hätte – außer nen paar Geldschreine, welche in gewisser Weise allerdings auch ein“ Schrieb“ sind – und insbesondere ohne „schriftliches Ok der Erziehungsberechtigten“ gegen meinen Willen.
So, wie die Bundesregierung „TM“ darstellt, ist es nie gewesen. Sorry, aber es ist nahezu „wahnitzig“, wenn man „TM“ als „Sekte“ bezeichnet. Wenn schon dann „Saraswati-Sekte“ oä bitte, sehr.
Die sog. „TM-Mantren“, lt der von Sektenbeauftragten und Ex-TM’lerinzwis (3. Geschlecht mit bedacht) weltweit verbreiteten Listen, konnte ich allesamt in „klassichen Schriften“ finden und stellen Sie sich mal vor: Das eine heißt ua schlichtweg „dunkel, blau“ und ist in dem Sanskrit-Lexikon von Professor Mylius zB zu finden. Es gab mal einen Kunstprofessor, Prof Fritz Winter, der sich in den ca 60-er Jahren bemühte einfach nur „Farbe“ zu malen, „Farbe ohne Form“ (im Rahmen einer Ausstellung in der Pinakothek der Moderne“ war das auf großen Info-Tafeln zu lesen). Aber lt. Sektenbeauftragter, „Sektenwatch“, „deutscher Bundesregierung“ und irgendwelcher Bundesgerichte & co, wären „TM-Mantren“ „Götterinzwi-Namen“ und „TM“ „klammheimliche Götterinzwi-Verehrung“.
Wie war das in der Zen-Meditation gleich wieder? „Höre das Klatschen einer Hand“, nicht wahr?
Ach so „Farbe ohne Form“, wäre also der totale Blödsinn und könnte nur „auf religiösem Hintergrund“ verstanden werden und die armen irregeleiteten Anhänger dieser „Jugend-Sekte“ täten „hinduistische Götterinzwis“ verehren.
Achso „Laut ohne Bedeutung“ wäre „Blödsinn“, aber „Farbe ohne Form“ wäre eine künstlerische Höchstleistung und für solche Bilkder werden heutzutage ca 20 000.-€ und mehr bezahlt. Wenn ich das Geld in „entsprechenden Mengen“ hätte, würde ich mir so ein Bild von Professor Fritz Winter (starb am Ammersee in Oberbayern) kaufen und den TM- Centern ordentliche Abdrucke zur Verfügung stellen.
Es ist sowqas von lächerlich, hinter jenen „TM-Mantren“, da „klammheimliche Hinduistische Mission“ vermutet zu haben!
Josef Kardinal Ratzinger war damals übrigens nicht umhingekommen, seinen „Sektenbeauftragten“ – den ich durchaus gut kannte der auch „wahre“ Seiten hatte und mit dem ich in gewisser Weise freundschaftlich verbunden war und von dem ich dann da auch einiges erfuhr – zu feuern.
Obwohl man mich gezwungen hatte TM zu erlernen, blieb ich „objektiv“ und bemühte mich „objektiv“, „wissenschaftlich“ zu bleiben – wofür man mich dann auch noch verfolgte – . Sektenbeauftragte und die Bundesregierung waren dazu nicht fähig gewesen und zwa rnicht weil sie es nicht gekonnt hätten sondern wegen sowas wie das, was Dr. Seehofer mal als „bewußtes Nicht-verstehen-wollen“ bezeichnte“.
Gott zum Gruße,
Adios
Franz Rickinger
(brutal verfolgt worden, weil er TM gegenüber objektiv zu bleiben sich befleissigte nachdem man ihn als Minderjährigen gezwungen hatte „TM“ zu erlernen)
Lieber Franz,
danke für den ausführlichen Erfahrungsbericht. Wenn ich richtig verstanden habe, so hast du dir mit einer aufrichtigen und individuellen Haltung sowohl den Gegenwind der kirchlichen Seite, wie auchVorwürfe von TM-Praktizierenden zugezogen. Auch ich befasse mich mit Sanskrit-Mantren und habe nie auch nur einen Moment in Erwägung gezogen, dass mit den Mantren bei TM manipulierende Absichten verbunden seien. Eine manipulierende Absicht ist mir persönlich hingegen das erste Mal bei einer Frau Marianne B. begegnet, die extrem gegen den Yoga-Experten Heinz Grill vorgeht und, wie ich heute weiß, engstens mit den bayerischen Sektenreferenten zusammen arbeitet.
Ebenso kann ich aufgrund meines religionswissenschaftlichen Hintergrundes nur bestätigen, dass der Begriff „Sekte“ rein zu Denunzierungszwecken von kirchlicher Seite gegenüber Andersdenkenden verwendet wird und in der Religionswissenschaft nicht zur fachlichen Kennzeichnung eines Phänomens gebraucht wird.
Ich bin überzeugt, dass es extrem belastend ist, als Sekte beschimpft zu werden und habe von einem Fall gehört, wo die Verunglimpfung durch einen Sektenreferenten bei der betreffenden Person bis zu Lähmungserscheinungen mit irreparablen Folgewirkungen geführt hat. Nach allem, was ich bis jetzt eruieren konnte, arbeiten Sektenreferenten hauptsächlich im Verborgenen. Sie bringen Spaltung in Familien, indem sie den ahnungslosen Personen, die zu ihren Beratungen kommen, auferlegen, der betroffenen Person nichts von dem Kontakt mit ihnen mitzuteilen. Gleichzeitig sollen sie aber möglichst viele Informationen dorthin tragen.
Es freut mich, dass du dir eine objektive und wissenschaftliche Haltung immer bewahrt hast. Eine solche Haltung bräuchten wir auf dem Gebiet von Yoga, Spiritualität und Meditation meines Erachtens noch viel mehr! Der ganze „esoterische Markt“ ist mit einer Fülle von Angeboten so umfangreich und verwirrend geworden, dass man um die Ausbildung einer gewissen Unterscheidungskraft gar nicht mehr herumkommt.
Herzliche Grüße
Alina
Danke für die Antwort.
Es gibt übrigens ein Buch, das der Kapuzinerpatre Josef Abs aus dem Englischen ins Deutsche übersetzte (1923): „Hall of all religions“ – Band I geht über „Sanatanda dharama“. Das Ganze entstand nach dem 1.Weltkrieg mit der Absicht internationalem Frieden dienen zu wollen.
Es ist in http://www.archive.org online zu lesen.
Die dortige Darstellungen zu Hatha-Yoga, Mantra-Yoga, Laya-Yoga und Raja-Yoga gehen weit über das hinaus, was hierzulande so üblicherweise dazu verzählt wird.
Betreffs „TM“ nochmals:
Wenn man Mr. Mahesh’s Buch „Die Wissenschaft vom Sein und Kunst des Lebens“ mal mit der Chândogya-Upanishad’s siebenter Lektion
[ siehe zB Dr Rixner’s Übersetzung von 1808 (bay. Staatsbibliothek online lesbar); aber auch jene von Prof .Deussen, Otto von Böhtlingk, Dr. med. Mischel’s Übersetzung in „Oupnek’hat“ (bay. Staatsbibliothek online lesbar), usw] vergleicht und auf Dr Rrixner’s Übersetzung zurückgeht, so fallen einem da jede Menge Parallelen auf.
Das „Oberideal“ „Sein“ schrieb Dr. Rixner noch als „Seyn“, Mr. Mahesh’s
„mehr und mehr“ nennt sich bei Rixner „unendliches Sehnen“ und auf der Grundlage der Verwirklichung des Seins, wird ie Frage nach „richtigem Handeln“ gestellt.
Sehr erstaunlich.
Bei „Shyama“ unterlief mir ein Fehler: Im Mylius-Lexikon heißt es „Dunkel, schwarz“; bei Prof Mittwede heißt es „Dunkel, schwarz, blau“.
Ein indischer Gelehrter schrieb mir unlängst, netterweise auf Englisch – und Englisch kann ich auf C1-Niveau -, daß es „dunkel, schwarz“ bedeute.
Der 1%-Glaube der TM-Scene ab ca 1976 ist nun wirklich sektisch.
Tiefe Ruhe, Entspannung, ruhevolle Wachheit, all sowas läßt sich per TM-Ausübung verifizieren.
Aber den „1%-Effekt“, dh daß „Kriminalitätsrate“ sinke, wenn 1% der Bevölkerung „TM ausüben täten“, das kann keiner der TM-Ausübenden per TM-Ausübung verifizieren.
Das ist also dann Glaube und darauf aufbauend Sekte.
Es war ein klarr Fehler des Mr. Mahesh, daß er auf jene „1%-Studie“ eines angeblichen Wissenschaftlers hereinfiel und anfing damit Reklame für „TM“ machen zu wollen. Schließlich steigerte sich Mr. Mahesh immer weiter hinein und er machte die 1%-Studie zu einem zentralen Satz seines Engagements: Das war und ist dann ganz klar sektisch gEworden.
Aber es hat nunmal mit „TM „gar nichts zu tun:
Bei den „Querdenkern“ geht man anscheinend analog vor: Eine Studie einer britischen Soziologin tauchte plötzlich auf, wonach es so sei, daß wenn 3,5% friedlich blieben, dann das Ganze „Gehör“ fände.
Glaubt man es erst, folgen weitere „Sozilogen-Vorgaben“ nach, bis man ganz am „Sozilogen“-Tropf hängt und denen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein wird.
Insofern vermute ich, daß der „1%-Effekt“ damals mit einem klaren Hintergedanken und einr ganz klaren verborgenen Absicht lanciert worden war.
Aber Mr. Mahesh stand es frei, bei dem zu bleiben, was er angeblich lehrte, nämlich, daß es um da sgehe, wa sper TM-Ausübung verifizierbar sei und um sonst nichts.
Es war durchaus der Fehler des Mr. Mahesh, der Versuchung zu erliegen.
So wie es ja auch Judith Bourques in ihrem Buch „Silk of Robes, feet of Clay“ und Mr. Mahesh’s amouröse Abenteuer schreibt.
Einer Mitarbeiterin einfach i9n die Bluse zu greifen und dann zu ihr zu sagen, sie solle in Zukunft gefälligst was anders anziehen, war wohl nen starkes Stück und klare Übergriffigkeit!
Das kam er vermutlich nur davo, weil der Ort wo es geschah im damals noch Franco-Spanien gelegen hatten und die Angst und Sorgen im Zusammenhang mit jenem Justiz-sowie Polizeiwesen weitaus größer waren als wie die Angst und Sorge vor Mr. Mahesh’s eventueller nächster Übergriffigkeit. Außerdem konnte die Dame dann ja abreisen, was sie eventuell (hoffentlich) auch tat.
Alles Gute
Adios
Franz Rickinger
Liebe Alina,
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Glauben Sie, daß ich eine Mango so beschreiben kann, daß Sie wissen wie sie schmeckt? Nein, denn Sie werden es erst wissen, wenn Sie die Mango tatsächlich selbst gekostet haben!
Alles Liebe
Andrea Zundel
Liebe Andrea,
das ist sicher wahr, dass es besser ist, einen bestimmten Weg oder eine Richtung aus erster Hand zu kennen oder zumindest mehrere verschiedene Standpunkte dazu zu vernehmen, um sich ein möglichst objektives Bild machen zu können. Was nach meiner Meinung gar nicht geht, ist, wenn einer Bewegung der Stempel der Sekte aufgedrückt wird, da dies immer ein unsachliches Kriterium ist.
Vielen Dank für den Hinweis auf das Friedensprojekt des Maharishi in Indien. Für mich besteht kein Zweifel daran, dass die Rezitation von Sanskrit-Versen, vor allem wenn sie mit einem guten Bewusstsein zu den Inhalten ausgeführt wird, einen positiven und aufbauenden Charakter haben muss. Schließlich ist Sanskrit eine sehr reine Sprache, die traditionellerweise ausschließlich für religiöse Zwecke verwendet wurde.
Was den Beitrag zum Weltfrieden betrifft, so frage ich mich allerdings, ob das nicht eine Angelegenheit ist, für die tatsächlich jeder Mensch eine gleiche Verantwortung trägt in dem Sinne, dass man aus dem modernen Konsumprinzip heraussteigt und eine Aktivität leistet wie zum Beispiel einige Aspekte aus der Sanskrit-Literatur bis in deren weisheitsvolle Essenz zu ergründen. Man leistet damit eine Aktivität, die zunächst dem gewohnten Nützlichkeitsdenken nichts bietet, die sich aber gleichzeitig mit Werten befasst, die über das irdisch-materielle Dasein hinausgehen. In der Konsequenz dieser Überlegung, die dem menschlichen Individuum einen höheren Stellenwert zuschreibt als den Aktionen, die in Gruppen stattfinden, ist es sogar kontraproduktiv, wenn die Rezitationen der Pandits von den zuhörenden Gästen fast in touristischer Weise konsumiert werden (http://www.maharishiindiacourses.com/de/courses/).
Ob generell eine Meditationspraxis mehr oder weniger fruchtbar und positiv ist, hängt vermutlich mehr von der meditierenden Person selbst als von der Methode ab. Nur so erklärt es sich meiner Ansicht nach, wieso ein David Lynch vollauf begeistert von TM sein kann, während ein David Sieveking keinen Zugang dazu findet. Jiddu Krishnamurti hat sich bekanntermaßen gegen jede Methode gestellt und auch zur TM eine kritische Position eingenommen. So weit möchte ich allerdings nicht gehen, denn ich kann in dem bloßen Rhythmisieren des Alltags durch die regelmäßige Meditation schon einen gewissen Wert sehen, und das auch ohne noch die Inhalte persönlich erfahren zu haben. Sicherlich ist aber die Art und Weise, wie eine Sache angepackt wird, gerade in sozialer Hinsicht bedeutungsvoller, als das, was man macht.
Ihre Alina Kumaris
Liebe Alina,
Mit Interesse habe ich Ihre Interpretationen über Maharish Mahesh Yogi gelesen. Sie haben noch nie die transzendentale Meditation selbst erlernt und praktiziert, deshalb ist ihr Urteilsvermögen leider nicht vollständig.
Sie haben von einem enttäuschten Schüler viele Lügen, die er in die Welt gesetzt übernommen in ihrer Beurteilung, das finde ich sehr, sehr schade.
Seit 2009 bin ich Lehrerin der transzendentalen Meditation und ich würde Sie sehr gerne in diese so einfache, wunderbare und einzigartige Meditationstechnik einführen. Das Geschenk, das sie bekommen durch die regelmässige Ausübung ist unbezahlbar und es gibt Millionen von Menschen, die das bestätigen können!
Durch meine Kurse habe ich so viele unglaubliche positive Veränderungen bei den Menschen gesehen! Es macht uns glücklicher, energievoller, sozialer, ausgeglichener, stressresistenter, friedvoller ………..
Alle Menschen die mit Maharishi zusammen gearbeitet haben bestätigen sein Leben in Bescheidenheit und nur zum Wohle von allen Menschen auf dieser Welt für das friedliche in uns. Deshalb wurde das von Mahrishi ins Leben gerufene Friedensprojekt der BST im Zentrum von Indien mit Tausenden von Vedischen Pandits im Jahre 2006 zum immateriellen Erbe der Menschheit gewählt. Durch die Rezitationen der vedischen Pandits (Veda heißt übersetzt das Wissen, Pandits sind die vedischen Gelehrten) werden nachweislich Negativität im Kollektivbewußtsein neutralisiert!
Alles Liebe und Gute für Sie und vielleicht machen Sie sich selbst dieses großartige Geschenk und lernen diese so effektive und nützliche Meditationstechnik!
Herzliche Grüße
Andrea Zundel