Teil II der vergleichenden Betrachtung verschiedener Verständnisansätze zum Wesen der Infektion als mögliche Diskussionsgrundlage in der Coronafrage.
Der Standpunkt der modernen Medizin: Achtung vor dem Krankheitskeim!
Als Infektion bezeichnet man den Eintritt von Mikroorganismen (beispielsweise Viren, Pilze oder Bakterien) in einen Organismus sowie ihre Ansiedlung und Vermehrung.¹
So lautet die Definition des Begriffs Infektion im online Medizinlexikon DocCheckFlexikon. Folgt man dieser Definition, so wird die Bemühung logischerweise dahin gehen „den Eintritt von Mikroorganismen“ zu verhindern. Im Falle der Erkrankung mit Covid-19 haben die Forschungen ergeben, dass die Übertragung durch Tröpfcheninfektion vor sich geht, nicht über Schmierinfektion oder Kontaktinfektion. Wie man den Mitteilungen verschiedener Virologen in den letzten Monaten entnehmen konnte, übertragen sich mit dem Erreger Sars-Cov2 kontaminierte Tröpfchen von Mensch zu Mensch normalerweise durch Anhusten und Anniesen, in speziellen Situationen auch über bereits in der Luft befindliche sogenannte Aerosole.
Die Diskussion, ausgehend vom Standpunkt der modernen Medizin, geht nun ganz von der Frage aus, wie die Übertragung des Virus und somit die Ansteckung verhindert werden kann. Während über die Wirksamkeit oder Unwirksamkeit des Tragens von Mund-Nasenschutz heftig diskutiert wird, stellt man jedoch kaum die Maßnahme der „sozialen Distanz“ in Frage.² Basierend auf dem Gebot, dass man zu anderen Menschen Abstand halten soll, um einer eventuellen Übertragung des Virus buchstäblich aus dem Weg zu gehen, wurden in sehr vielen Ländern von politischer Seite Versammlungsverbote erlassen.
Genauso wie es bei der Gewichtung der Ursache für eine Viruserkrankung polare Standpunkte gibt, je nachdem, ob man mehr auf das Milieu oder auf den Krankheitskeim schaut, so können auch die ergriffenen Maßnahmen von verschiedenen Seiten betrachtet werden. Denn wenn ein Abstand zu anderen Menschen sicher als Methode dazu führt, dass man nicht so leicht angehustet oder angeniest werden kann, so sind doch die fehlenden sozialen Beziehungen, die daraus resultieren, wiederum schwächend auf das gesamte gesundheitliche Milieu eines Menschen.
Heinz Grill erforscht die geistige Ursache des Coronavirus
Diesen Umstand präzisiert der Geistforscher Heinz Grill, wenn er darauf hinweist, dass
Angstreaktionen, wenn sie über längere Zeit geschehen, das Nebennierenpotential erschöpfen und eine unangenehme Sympathikotonie unterhalten…. Je weniger das Bewusstsein die Führung übernimmt, desto leichter entstehen Anziehungskräfte für pathogene Keime.³
In seinen Ausführungen über die geistige Ursache des Coronavirus konkretisiert er das auf das Milieu bezogene Bild, wie es im Ayurveda ganz allgemein gegeben ist und von Max Pettenkofer auf materieller Ebene und von Rudolf Steiner auf den Organismus des Menschen bezogen weiterhin thematisiert wird. Heinz Grill spricht in diesem Zusammenhang von Spannungsverhältnissen, die im Leben bestehen, indem zum Beispiel in der Regel die Reichen höher stehen als die Armen.
Innerhalb dieses Spannungsverhältnisses entstehen im Menschen missliche Konditionen zwischen seinen gesamten Gehirnstrukturen und den stoffwechselbedingten inneren Organen und es kann sein, dass gewisse intellektuelle Verhärtungsprozesse mit machtvollen materialistischen Entscheidungen und auf der anderen Seite Schwächungen mit Auflösungsprozessen entstehen, die eben gerade beispielhaft sind für die Anziehungskraft des Coronavirus. Die Komplikation bei dieser Erkrankung ist die Lungenentzündung, die in letzter Konsequenz mit Fibrogenese einhergeht und eine Art Auflösung der Mitte des Menschen provoziert.
Aus den Worten ergibt sich das Bild einer Polarität von Menschen, die aufgrund ihrer materialistischen Gesinnung verhärten, zu anderen Menschen, die zunehmend geschwächt werden, was sich in gewissen „Auflösungsprozessen“ zeigt. Zwar nimmt der Autor im weiteren Verlauf des Textes Bezug auf die unterschiedlichen Verhältnisse während der Coronakrise in Deutschland und in Italien. Genauso könnte man für diese Kondition sicherlich auch den Umstand als Beispiel zitieren, dass man herausgefunden hat, dass sozial schwächere Menschen mehr von der Erkrankung mit Covid-19 betroffen sind als wohlhabende Menschen.
Schutz durch soziale Distanz oder Schutz durch bewusste Begegnung?
Je nach dem Standpunkt des Betrachters und dem Verständnis zum Wesen der Infektion sehen dann auch die Lösungsansätze aus. Politiker, die sich ganz dem Kampf gegen den Virus verschrieben haben, werden nicht müde, zur Vorsicht zu warnen und wollen nicht ablassen von Versammlungsverboten und Verpflichtung zum Tragen von Mund-Nasenschutzmasken. Andere Stimmen, die zum Beispiel die Wichtigkeit der Stärkung des Immunsystems betonen, werden leider aus der öffentlichen Diskussion stark verdrängt. Diese Stimmen finden aber gerade durch Beispiele wie unten zitiert von Landrat Widman ihre Berechtigung, da die offiziellen Erklärungen oft nicht ausreichen, um zahlreiche Phänomene im Zusammenhang mit dem Auftreten des Virus zu erklären.
Angenommen, dem Gesundheitslandesrat Widmann wäre es trotz der intensiven, angstmachenden Monate des Lockdowns gelungen, einen „rhythmischen Bewusstseinsaufbau mit geeigneten Inhalten und logischen Denkvorstellungen“ zu bewerkstelligen, dann hätte sein „sympathisches Nervensystem, das der Wachheit und der Aktivität entspricht, eine sinnvolle Aktivierung erhalten, die in der Folge zur harmonischen Noradrenalinausschüttung und zur Corticosteroidbildung führt.“ Denn „die Abwehrkräfte (erhalten) in gelungenen aktiven Phasen des Lebens, nicht nur einseitig auf körperlicher Ebene, sondern immer begleitet von bewusstseinsbildenden Prozessen, ein günstiges Gleichgewicht im Stoffwechsel, wie auch im Nervensystem, und bilden zuletzt einen gesunden Atem.“4
Infektionsschutz durch bewusstseinsstärkende Meditation?
Tatsächlich kann ich rückblickend auf meine jahrelange Erfahrung als Meditationslehrerin einen Wandel in dem Sinn feststellen, dass den TeilnehmerInnen der bloße Entspannungseffekt, der mit meditativen Übungen relativ leicht zu erreichen ist, nicht mehr genügt. Damit sie wirklich zu mehr innerer Stabilität gelangen können, muss ich von meinen Kursteilnehmern eine gewisse eigene aktive Beteiligung verlangen. Auf rein passive, konsumierende Weise ist mit der Meditation kein kontinuierlicher Fortschritt möglich.
In einem weiteren Beitrag möchte ich daher darauf eingehen, wie solche „bewusstseinsbildende Prozesse“ mit Meditation, bzw. hinführenden Übungen zur Meditation, gefördert werden können. Auf lange Sicht könnte dies eine sehr sinnvolle Aktivität zum Aufbau eines guten Immunsystems sein, denn es werden mit Sicherheit in Zukunft weitere Infektionswellen auf uns zukommen. Nach den immensen Schäden, die durch die weltweit verhängten Lockdown-Maßnahmen verursacht wurden, ist es bestimmt angebracht, nach anderen Möglichkeiten zur Vorbeugung und Bewältigung von Infektionswellen zu forschen.
Textquellen und Anmerkungen
(1) https://flexikon.doccheck.com/de/Infektion?utm_source=www.doccheck.flexikon&utm_medium=web&utm_campaign=DC%2BSearch, abgerufen am 11.07.2020
(2) Um nur eines von vielen Beispielen für die Diskussion des Sinn oder Unsinns der Maskenpflicht zu benennen, siehe youtube.
(3) In Südtirol ist z.B. erst kürzlich der sich selbst als „übervorsichtig“ bezeichnende Gesundheitslandesrat Widmann von seinem Schwiegervater mit Covid-19 angesteckt worden, während mehrere andere Familienmitglieder, die sogar noch enger mit der erkrankten Person im Kontakt waren, sich nicht ansteckten. Die Vermutung scheint deshalb nicht abwegig, dass er „nach den vielen Covid-Monaten“ mit Angst und Sorge sein Immunsystem geschwächt hat und nun in einer unvorhergesehenen Situation dem Krankheitserreger einen günstigen Boden geschaffen hat. (Quelle: Tageszeitung Dolomiten, vom 14.07.2020)
(4) zitiert nach Heinz Grill, Die geistigen Ursache des Coronavirus, https://heinz-grill.de/geistige-ursache-corona/
Bildquellennachweis (20-07-16): Tresor-Bild von FelixMittermaier auf pixabay, Maske-Bild von Alexandra_Koch auf pixabay