Rezension der Ausgabe mit den Originalschriften von Edward Bach.
Die Bachblüten-Therapie hat sich einen sicheren Platz in den Apotheken erobert. Die Originalschriften von Edward Bach sind jedoch erstaunlicherweise nur noch im gebrauchten Zustand erhältlich. Dabei sind es weder viele, noch komplizierte Schriften. Lediglich ihr Inhalt dürfte für Vertreter der modernen Wissenschaftsgläubigkeit wie ein rotes Tuch wirken.
Edward Bach – ein Mann, der ganz für andere lebte
In dem Buch „Blumen, die durch die Seele heilen“ hat Mechthild Scheffer wesentliche Originalschriften von Edward Bach zusammengestellt. In ihrem Vorwort erwähnt sie, dass Bach bei der Verfassung seiner Schriften absichtlich eine leicht verständliche Schreibweise gewählt hat. Er hat außerdem darauf Wert gelegt, dass nur jeweils die letzte von ihm autorisierte Fassung eines Textes auf dem Markt erhältlich ist. An das Vorwort schließt sich eine Einführung über seine Person an, verfasst von seiner Mitarbeiterin Nora Weeks. Sie zeigt auf, wie Forschergeist und Altruismus in seinem Leben einen roten Faden bilden. Zunächst hatte er als Bakteriologe sieben unterschiedliche Bakterienstämme des Darmes differenziert. In der Anwendung als Arzt erkannte er den psychophysischen Zusammenhang des Vorhandenseins dieser Bakterienstämme bei den Patienten. Daraufhin wollte er entsprechende natürliche Heilmittel finden. Er gab seine bakteriologische Tätigkeit auf und widmete sich komplett der Erforschung der nach ihm benannten Bach-Blütentherapie. Diese Forschung leistete er in völliger Unabhängigkeit und Eigenständigkeit. Umso mehr freute es ihn, als er auf die Schriften Hahnemanns über die Homöopathie stieß. Denn er bemerkte, dass dieser auf seine Weise dieselben Forschungsergebnisse erzielt hatte.
Es folgen die „Geschichte der Wanderer“, eine kleine Fabel über den Charakter der Blumen. In dem Aufsatz „Die zwölf Heiler“ werden die verschiedenen heilenden Blüten in ihrem Zusammenhang zu menschlichen seelischen Empfindungen charakterisiert. Der wichtigste Text ist „Heile dich selbst.“ Dieser Text schildert die philosophisch-medizinisch-spirituelle Grundanschauung von Edward Bach. Seine Lektüre wäre eigentlich ein Pflichtstudium für alle Menschen, die mit den Bachblüten arbeiten. Anschaulich legt er dar, wie die Ursache der Krankheiten in einem Missverhältnis zwischen dem Entwicklungswunsch der Seele und dem Verhalten der Persönlichkeit liegt. Anstatt negative Charaktereigenschaften zu bekämpfen, empfiehlt er jedoch, die gegensätzliche Tugend zu entwickeln.
Krankheit als Ergebnis eines Konflikts zwischen der Persönlichkeit und der inneren, göttlichen Seele
Im abschließenden 8. Kapitel fasst er zusammen:
Wir sehen also, dass unser Sieg über Krankheit hauptsächlich von Folgendem abhängt: Erstens, der Erkenntnis der Göttlichkeit in unserem Wesen und unserer konsequenten Bemühung, alles Falsche zu überwinden. Zweitens, dem Wissen, dass die grundliegende Ursache von Krankheit in der Disharmonie zwischen der Persönlichkeit und der Seele liegt. Drittens, unserer Bereitschaft und Fähigkeit, den Fehler zu entdecken, der einen solchen Konflikt verursacht. Und viertens, der Beseitigung eines jeden derartigen Fehlers, indem wir die entgegengesetzte Tugend entwickeln.
Mit solchen Worten stellt sich Bach natürlich weit außerhalb der modernen Konsumhaltung. Auch daran mag es legen, dass es zwar schöne Bachblütenkarten in vielerlei Ausführungen zu kaufen gibt, seine eigentlichen Gedanken aber bis auf einige antiquarische Exemplare nicht mehr für interessierte Leser zugänglich sind.
Der Text „Heile dich selbst“ (engl. Heal thyself) ist als extra Büchlein ebenfalls nur antiquarisch erhältlich.
Spiritueller Wert 5/5
Praktischer Wert 5/5
Bildquellen (17-08-08): Amazon