Ein Yoga-Workout für Anfänger und Personen, die sich auf eine Meditation einstimmen möchten.
Eine eigenaktiv kreierte Entspannungsübung ist in der Regel wirkungsvoller als z.B. eine sogenannte Fantasiereise. Der Einsatz der mentalen Bewusstseinskräft ist zwar etwas mühsamer als das bloße Anhören einer Entspannungs-CD. Im Ergebnis tritt aber nicht nur die momentane Entspannung und Loslösung von der Alltagssituation ein, sondern die geistige Kapazität wird auch langfristig gestärkt, so dass man den verschiedenen alltäglichen Anforderungen gezielter begegnen kann.
Als klassische Entspannungskunst bietet der Yoga unterschiedliche Möglichkeiten zu solche einer eigenaktiv gestalteten Entspannung. Im Video werden vier Yoga-Positionen präsentiert – Shavasana, Sukhasana, Tadasana, Uttanasana -, welche einzeln für sich oder hintereinander zur Entspannung praktiziert werden können. Dabei erfolgt die Konzentration jeweils auf die verschiedenen Körperteile (sogenannter Body-Scan), auf den Atem oder auf die Sphäre des umgebenden Außenraumes. Die Orientierung nach außen zu einem konkreten Objekt in geordneter Weise ist es letztlich, die die entspannende Wirkung herbeiführt.
Was geht während einer Entspannung im Menschen vor sich?
Das Bedürfnis nach Entspannung ist ein unmittelbarer Ausdruck dafür, dass der Körper nicht die primär gültige Realität darstellen kann, so wie es beispielsweise in dem folgenden Auszug aus dem Wörterbuch der Psychotherapie formuliert wird:
In der Analytischen Psychologie mit der Seele als Grundmetapher gelten alle Ideen über die Beziehungen zwischen Leib und Seele als psychologisch wahr. Weder jenem noch dieser wird ein Primat dogmatisch zugesprochen. C.G. Jung vertrat die Ansicht, daß die Psyche und ihre Inhalte die einzige uns unmittelbar gegebene Wirklichkeit darstellen. Insofern ist auch der Leib ein psychischer Inhalt. Dessen Bedeutungsfeld hat seit der Antike einschneidende Veränderungen durchgemacht. Ist dem Leib alle Symbolik und Metaphorik entzogen, bleibt von ihm die zeitgemäß materialistische, medizinisch-technologische Auffassung übrig und nur mehr die physische Wirklichkeit zählt.
Ein harmonisches Leib-Seele-Verhältnis ist indes seit jeher ein Anliegen aller Yogapraktiken gewesen, denn nur wenn dieses als Voraussetzung besteht, dann kann der weitere Entwicklungsweg zu höheren spirituellen Zielen erfolgreich begangen werden. Die Seele kann entweder zu tief in den Körper sinken oder sie kann aus den körperlichen Zusammenhängen entfliehen oder sie kann eben harmonisch mit den körperlichen Bedingungen zusammenwirken.
In den meisten Fällen dürfte ein Bedürfnis nach Entspannung anzeigen, dass die Seele zu tief in den Körper eingebunden ist. Köperliche und seelische Anspannung drücken dieses unharmonische Verhältnis aus. Über die geordnete eigenaktive mentale Orientierung zu einem Objekt der Außenwelt erhebt sich die Seele und löst sich ein Stück weit aus der körperlichen Gebundenheit. Damit können die natürlich gegebenen Heilkräfte den Körper besser ergreifen und gleichzeitig kann sich der Mensch in einem gehobeneren Selbstbewusstsein erleben.
Somit ist die Entspannung für unsere Zeit zu einer Grunddisziplin der Gesundheitsprävention und des seelischen harmonischen Empfindens geworden.
Bildquellennachweis (18-02-21): evidero.de, supermed.at