Rezension des Meisterwerks über die Chakras von Charles W. Leadbeater.
Wer heute Hintergründe über die Chakra Meditation erfahren möchte, findet zwar eine Menge Seiten mit schönen Meditationsanleitungen. Eine solide Darstellung dessen, was eigentlich die Chakras sind, findet sich hingegen kaum. Dazu muss man auf die seit 100 Jahren unübertroffene Darstellung des Hellsehers Charles W. Leadbeater (1854-1934) zurück greifen. Wie aktuell und wichtig die Inhalte sind, kann man daran sehen, dass das Buch im Jahr 2014 neu in einer erweiterten Auflage herausgegeben wurde.
Die Chakras befinden sich im Ätherkörper
Das Buch untergliedert sich in fünf Kapitel mit den Themen: Die Kraft-Zentren, Die Kräfte, Die Absorption der Vitalität, Die Entfaltung der Chakras, Laya-Yoga. Im zentralen ersten Kapitel schildert der Autor, dass die Chakras wie napfförmige Einbuchtungen an der Oberfläche des Ätherkörpers des Menschen angelegt seien. Diesen Ätherkörper beschreibt er folgendermaßen:
Dieser unsichtbare Teil des physischen Körpers ist für uns von größter Wichtigkeit, denn er ist es, durch den die Ströme der Vitalität fließen, die den Körper am Leben erhalten. Ohne ihn, der die Gedanken- und Gefühlsschwingungen vom astralen (= der Seele) zum sichtbaren, dicht-physischen Körper leitet, könnte das Ego von den Zellen seines Gehirns keinen Gebrauch machen. Er wird von Hellsehern ganz deutlich als eine schwach-leuchtende, violettgraue Nebelmasse wahrgenommen, die den dichteren Teil des Körpers durchdringt und sich noch ein wenig über ihn hinaus erstreckt.
In diesem Abschnitt des Buches befinden sich auch Zeichnungen zu den Chakras, die ein Zeichner nach den Angaben von Leadbeater gestaltet hat. Die folgenden Kapitel behandeln die Lebenskraft, die wie eine Nahrung von außen in den Menschen eintritt. Die Chakras steuern die richtige Aufnahme der Vitalität im Menschen. Diese Funktion üben sie bei jedem Menschen aus.
Die Erweckung der ätherischen Zentren
Die weiteren Kapitel dienen der Beschreibung der Erweckung der ätherischen Zentren, eine Funktion, die nur unter besonders vorbereiteten Bedingungen eintritt. Leadbeater warnt ausdrücklich davor, sich zu früh um eine solche Erweckung zu kümmern, da erst der Charakter der Persönlichkeit entsprechend vorbereitet und geformt sein muss. Und schließlich im letzten Kapitel geht er noch auf den Laya-Yoga, heute besser bekannt als Kundalini Yoga, ein. In dieser Form des Yoga spielt die Erweckung der Chakras eine große Rolle.
„Die Chakras“ von Charles Webster Leadbeater ist ein ausgesprochen fundiertes Sachbuch für denjenigen, der auf die hellsichtige Gabe vertraut, die dieser sich unter Anleitung der „Meister“ in gründlicher Schulung angeeignet hat. Wer sich für esoterische Themen interessiert, findet darin Beschreibungen, die ein konkreteres Verständnis des Phänomen „Chakra“ ermöglichen.
Die Hellsichtigkeit war es auch, die ihn zur „Entdeckung“ von Jiddu Krishnamurti führte. Er bemerkte nämlich, dass kein Anzeichen von Selbstsucht in der Aura des jungen 14-jährigen Krishnamurti zu sehen war.
Spiritueller Wert 3/5
Praktischer Wert 5/5
Aktualisierung am 4.5.2019: Aktuell findet sich auf youtube ein Interview mit dem Verleger Peter Michel, der die (fast) einzige Biographie zu Charles W. Leadbeater verfasst hat. Man erfährt dabei sehr aufschlussreihe Details aus dessen Leben:
Charles W. Leadbeater, Die Chakras, Taschenbuch, 160 Seiten, Aquamarin Verlag 2014, ISBN 9783894276676.
Das Buch ist online erhältlich unter: Amazon.at, derbuchhaendler.at
Bildquellen (17-08-04): Amazon, karmanews.it
Das Buch von Peter Michel lautet: Charles W. Leadbeater, Mit den Augen des Geistes, Aquamarin Verlag 1998, ISBN 3894271078. Es ist nur gebraucht oder als Kindle Ebook erhältlich.
Peter Michel klärt in dem Buch auch den großen Vorwurf auf, den man jahrelang versucht hat, gegenüber Charles Leadbeater zu manifestieren: Er wäre pädophil, weil er den Jungen, die ihm zur Erziehung übergeben waren, wie Krishnamurti, aber auch andere, zur Masturbation geraten hätte. Dieser Vorwurf ist heute noch spürbar, wenn man sich seiner Person annähern möchte.So wird er beispielsweise im Wikipedia-Eintrag zu Leadbeater nicht aufgeklärt.
In der Biografie von Peter Michel befindet sich ein sehr aufschlussreicher Brief, den Leadbeater an Annie Besant geschrieben hat. Dort nimmt er folgendermaßen Stellung: „…Eine bestimmte Gruppe von Jungen kann völlig unberührt von diesem Problem durch die Pubertät schreiten, aber das sind nur sehr wenige. Die weitaus größere Gruppe ist gedanklich außerordentlich mit diesem Problem befasst und diese Gruppe ist umgeben von einer Fülle von Gedankenformen, die außerordentlich unerwünscht sind und beständig rückwirken, so einen beständigen emotionalen Aufruhr verursachend…Alle diese Probleme lassen sich aber vermeiden, indem gelegentlich die Spannung gelöst wird, und die Erfahrung hat gezeigt, dass die Jungen durch die Masturbation, in gewissen regelmäßigen Abständen, sich von diesen Gedanken befreien können und sich so alle schädlichen Auswirkungen vermeiden lassen. Ich weiß wohl, dass dies nicht die konventionelle gesellschaftliche Meinung ist, aber das ändert nichts an der Wahrheit, und dieses kleine Übel ist nichts im Vergleich zu dem Schaden, der entstehen kann, wenn es später zu Kontakten mit üblen Frauen oder Männern kommt.“ (S.45) – Damals, im prüden viktorianischen Zeitalter, waren solche Worte eine Ketzerei, heute, wo wir fast an einem gegenteiligen Standpunkt mit völliger Zügellosigkeit angekommen sind, mögen sie ein interessanter Denkanstoß sein. Aber vor allem demonstrieren diese Worte die lautere Absicht von Leadbeater, dem es gerade um die gesunde Entwicklung der jungen Menschen ging.