Video – Demonstration mit Varianten der klassischen Yoga-Stellung Mayurasana, der Pfau.
Mayurasana, der Pfau, ist eine sogenannte Pressübung, bei der die Ellbogen in den Bauchraum gepresst werden. Dies erzeugt eine stark anregende Wirkung für die Bauchorgane und für das gesamte vegetative Nervensystem. Vermutlich liegt es an dieser intensiv reinigenden Wirkung, dass sich die Beschreibung für Mayurasana sowohl in der Gheranda Samhita, als auch in der Hatha Yoga Pradipika findet. Mayurasana vertreibt alle giftigen Wirkungen im Körper, heißt es zum Beispiel in der Gheranda Samhita, 2. Kapitel, Vers 30.
Mayurasana – eine Herausforderung für Frauen
Die Ausführung von Mayurasana erfordert sehr viel Kraft in den Armen und stellt von daher eine große Herausforderung für Frauen dar. Im folgenden Video werden die verschiedenen Pfau-Variationen demonstriert, wie sie von Frauen auch ohne spezielles Muskeltraining ausgeführt werden können. Aus anatomischen Gründen besitzen Frauen weniger Muskelkraft in den Armen als die Männer. Zudem ist häufig das Becken bei Frauen im Verhältnis breiter als bei Männern und der Körperfettanteil ist grundsätzlich höher. (1) Diese Voraussetzungen erschweren grundsätzlich die Praxis der Pfauen-Stellung für Frauen.
Zum Video: Hamsasana, Mayurasana, Padma Mayurasana, „Pfau in Vollendung“
Auch wer noch nicht genügend Kraft in den Armen besitzt, kann zumindest die Erfahrung einer Pressübung machen und die Ausgangsposition für Hamsasana, den Schwan, einnehmen. Der einzige Unterschied zum Pfau besteht hier darin, dass die Hände mit den Fingern nach vorne aufgesetzt werden, was etwas einfacher ist, als mit den Fingern in Richtung Beine. Weniger Kraft, dafür aber mehr Gleichgewicht verlangt der sogenannte „Pfau in Vollendung“, eine Variante, wie sie vor allem im Sivananda Yoga praktiziert wird.
Auch der Lotuspfau, Padma Mayurasana, verlangt weniger Muskelkraft in den Armen, allerdings ist die Beherrschung des Lotussitzes eine Voraussetzung für die Ausführung. Die eigentliche Pfau – Stellung kann nun von der klassischen Form mit parallel zum Boden gehaltenen Körper und eng aneinanderliegenden Armen etwas abgewandelt werden. Die Übung wird um einiges leichter, wenn man die Beine etwas nach oben anhebt und die Ellbogen und Hände etwas auseinander nimmt, circa 5 cm sind dabei schon ausreichend (siehe Bild oben).
Dennoch muss man für das Erlernen des Pfaus sehr viel Zeit einkalkulieren, unter Umständen einige Jahre. Es macht meiner Ansicht nach mehr Sinn, die Übung immer wieder zu kurz zu probieren, als lange damit zu trainieren. Bedenkt man, dass eine Yogaübung immer auch eine bestimmte Bewusstseinsdimension darstellt und von daher die fortgeschrittenen Übungen eine höhere Anforderung an die Konzentrationsfähigkeit mit sich bringen, dann kann man sich für das Erlernen des Pfau mehr Gelassenheit und Zeit einräumen im Wissen, dass man dann in der Übung Fortschritte machen wird, wenn man auch im Leben neue Schritte im Sinne einer fortschreitenden Entwicklung angeht.
(1) siehe: https://www.meinefitness.net/sixpack-frau/
Bildquellen (18-06-02): Alina Kumaris, remediespoint.com, yogawithsubhash.com